Kleiner Nachtrag zum Auswärtsspiel in Kaufbeuren. Hier ein Bericht von einem aus unserer Jugendszene:
Erstes Spiel im neuen Jahr, dazu noch Auswärtsspiel im tiefsten Bayern. Hieß, man konnte sich in Kaufbeuren wieder auf Gesichter von bekannten "Auswanderern" und nach den starken Leistungen der
letzten Wochen auf einen gut gefüllten Gästeblock freuen. Die Ankunft war spät, aber schon direkt nach dem Einlass wurde man von Altbekannten freudig empfangen. Beim Blick über den Einlassbereich
konnte man auch vermehrt unsere geliebten Farben erkennen. Als man sich dann in den Gästeblock begab, wurden die anfänglichen Vermutungen bestätigt. So konnte man sich über ca. 150 Füchsefans
freuen. Die damit verbundene Hoffnung auf eine Party in Kaufbeuren erhielt erstmal einen Dämpfer, da es mal wieder nur die üblichen Verdächtigen waren, die mitsangen. Der Unmut einzelner
Personen, die die Anwesenden aufforderten doch ein bisschen mitzumachen, wurde durch "Die werden schon mitmachen sobald wir gewinnen" beschwichtigt. Wir sollten recht behalten, aber dazu später
mehr.
Das Spiel begann und man konnte bereits früh erkennen, dass Weisswasser an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und den Abstand in der Tabelle auf die Pre-Playoff-Plätze verkürzen
will. Der ESVK seinerseits wollte seinen 9 Punkte Vorsprung aber weiter ausbauen. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es Chancen und Fehler auf beiden Seiten gab. Umso
ärgerlicher, dass gerade als man "Kämpfen und Siegen" sang, nach einem Bully das 1:0 fressen musste. Doch statt in Lethargie zu verfallen, sangen die Fans weiter und die Füchse schossen fast
postwendend den Ausgleich. Auf einmal waren auch die bisher ruhigeren Fans wach. Ein brachiales "Weißwasser, Weißwasser" schallte durch die Halle. Einige waren so erschrocken, dass ihnen ihr Bier
aus der Hand fiel, weshalb wir kurzen Besuch unseres Freund und Helfers im Block hatten. Doch so schnell das Feuer entflammte, erlosch es auch wieder, so das wieder nur der harte Kern sang. Das
die Hausherren 6 Sekunden vor Drittelpause das 2:1 schossen, war aus der Situation heraus nicht zu erwarten und erstmal ein herber Schlag.
Wer erwartet hatte, dass die Füchse nach der Drittelpause alles nach vorn werfen um den Ausgleich zu erzwingen, sah sich getäuscht. Man wich nicht ab von seiner Linie und arbeitete erstmal weiter
diszipliniert in der Defensive. Nach einer strittigen Situation, die in einem Handgemenge endete, gab es Strafen für beide Seiten, wobei man erstmal mit Unterzahl rechnete und überrascht war als
nachträglich noch ein Kaufbeurer vom Eis musste. Der Schock, dass es 5:5 weiterging, schien in Kaufbeuren so tief zu sitzen, dass es den Füchsen gelang den Ausgleich zu erzielen. Und wieder
loderte für einen kurzen Augenblick der Gästeblock! Kaufbeuren jetzt aggressiver und mit mehr Spielanteilen, aber erhöhter Abschlussschwäche oder um es treffender zu sagen wir mit einem
überragenden Jumbo im Tor! So ging es mit einem 2:2 in die Pause.
Das dritte Drittel begann wie das Zweite endete. Der ESVK drückt, die Füchse mit guter Defensivarbeit und gefährlichen Kontern. Das die Führung nach einer Strafe wegen zu vieler Spieler auf Seite
Kaufbeurens entstand, war allen Wurst. Der Block feierte und die ersten noch zögerlichen Auswärtssieg waren zu hören, welche nach dem 2:4 immer lauter wurden. Selbst die Fans die anfangs ihre
Hände nur zum Bier halten nutzten, waren auf einmal da und so war es nicht verwunderlich, dass alle "Wir ham ein Heimspiel in Bayern" sangen. Von Kaufbeuren war zu der Zeit nichts mehr zu hören
und während wir feierten, verließen die ersten Heimfans schon das Stadion. Nach Schlusspfiff gab es kein halten mehr, sodass noch weit bis nach Ende des Spiel die Leute im Block standen und
versuchten lautstark die Mannschaft dazu zu bewegen nochmal aufs Eis zu kommen und ein Teil dieser Party zu werden. Das ganze fand ein schnelles Ende als auf einmal die Meldung kam, dass es vorm
Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen Füchse- und ESVK-fans geben soll. Also alle Mann so schnell die Füße trugen los. Beim Eintreffen konnte man aber nichts mehr tun, außer zusehen wie die
Blauen die Leute schon auseinander gebracht hatten. Ordner und Polizei verhinderten ein weiteres vorrücken unsererseits und wir durften erst nach minutenlangem Warten das Stadion verlassen. Beim
Verlassen des Stadions dann noch ein paar Handshakes mit ein paar Spielern getauscht, Glückwünsche und die Freude über den Sieg übermittelt und auf dem Parkplatz die ersten verabschiedet. Das man
sich dann zusammen zu den Autos begab schien erst belächelt, aber in der Situation dann wichtig, als ein winziges Grüppchen an uns vorbei lief und neben unseren Autos stehen blieb und genau
inspizierte wo man denn so her kam. Kurz überlegt ob man ein viertes Drittel einläuten sollte, aber aufgrund der langen Fahrten, dem bevorstehenden Derby und mangelnder Manpower, im Falle dessen
das noch mehr von denen kommen, wurde es einfach dabei belassen und die Rückfahrt angetreten. In solchen Situationen bleibt nur zu hoffen, dass endlich wieder mehr Initiative gezeigt wird und
wieder mehr Leute aus der Fanszene bei Auswärtsspielen anwesend sind.
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