FFM vs ESW

Rückblick Frankfurt Auswärts

 

„Weihnachtszeit ist Reisezeit“ heißt es in einer uralten Eishockeysaga. Dieses Motto oder dieser Spruch behielt über Jahrzehnte hinweg seine Gültigkeit. In großer Regelmäßigkeit pilgerten die Massen von Stadion zu Stadion um gemeinsam das Weihnachtsgeld in Bier oder Anzeigen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu investieren. Doch das Jahr 2015 ist eben anders. Insbesondere in der idyllischen Kleinstadt Weißwasser. Ausgehend von der bereits nicht zu akzeptierenden Absage des Fanbusses nach Crimmitschau war die Absage des Busses nach Frankfurt am zweiten Weihnachtsfeiertag ein weiterer Rückschlag. Es gab selten Jahre, wo der gemeine Eishockey-Pöbel nicht sturzbetrunken nach einer abendlichen Festivität in den Bus gestolpert ist und die Fahrten seines Lebens erleben durfte. Doch dieses Jahr gab es leider zu wenige Anmeldungen und so machten sich immerhin ca. 6 Autos aus WSW und Umgebung auf den Weg in Richtung Mainmetropole. Die Abfahrt war jedoch aufgrund der beschriebenen Ertüchtigung recht spät angesetzt, sodass man erst zum Bully das Stadion erreichte. Schnell hinterm Zirkus geparkt, das Ticket gesichert, das Megaphon abgegeben (muss man anmelden, weil es sonst zu laut werden könnte im Stadion), Bier geschnappt, in den Karnickelkäfig den man Gästeblock nennt begeben. Fahne übern Zaun geschmissen und geschwitzt ohne Ende. Mal ehrlich, das ist doch kein Zustand in dem Gewächshaus. Aber anscheinend gefällt es dem allgemeinen Banken-bonzen, sodass 4300 Zuschauer anwesend waren. Eigentlich haben wir mit mehr gerechnet, aber das hätte von der Lautstärke in der Halle wohl auch keinen großen Unterschied mehr gemacht. Bei uns kuschelten ca. 100 Füchsefans unterm Hallendach. Erstaunlich war auch die große Polizeipräsenz im Stadion. Wie die sich wohl gefühlt haben in ihrer schweren Montur. Die konnten einem ja fast leidtun. Viel mehr spektakuläres oder ungewöhnliches gab es nicht mehr zu berichten. Dinge wie Bierpreise oder Freundlichkeit des Ordnungsdienstes sind im Westen eh zumeist überall gleich. Achja. Eine ungewöhnliche Sache ereignete sich ja dann doch noch. Wir haben in Frankfurt gewonnen!!! Mensch, dass wir das noch einmal erleben durften. Davon können wir unseren Enkeln und Urenkeln noch berichten. Ein HISTORISCHER 1:2 Sieg stand am Ende zu buche. Die Mannschaft zeigte von Beginn an eine konzentrierte und disziplinierte Vorstellung. Das 0:1 durch Hoffm… äh Götze fiel aus einer für uns, durch einen der architektonisch sehr beeindruckenden Pfeiler, verdeckten Situation. Aber schön war‘s wohl trotzdem :-)

Frankfurt fand über die komplette Spielzeit nie wirklich zu ihrem Tempospiel. Die Verunsicherung der letzten Wochen war der Truppe anzusehen und selbst ein Richie Mueller konnte nur selten seine Schnelligkeit ausspielen. Aber er war es dann trotzdem, der zu Beginn des letzten Abschnittes das 1:1 in Überzahl erzielen konnte. Dieser Ausgleich kam zustande, weil beide Mannschaften zuvor viele Chancen liegen ließen und sich die Keeper oft auszeichnen konnten. Bei uns war übrigens wieder USA im Tor. Hat seine Sache sehr gut gemacht! Mitte des letzten Drittels erzielten unsere Helden dann in eigener Überzahl (JA man glaubt es kaum) den Siegtreffer durch Haydar. Endlich stand mal jemand richtig vor der Kiste und konnte den Abpraller verwerten. So einfach kann’s halt gehen Jungs! Die letzten Minuten drückte Frankfurt zwar nochmal gewaltig, aber eine wieder einmal beeindruckende Mannschaftsleistung führte zum verdienten 1:2 Sieg. Was uns angeht so war einigen die Fahrt und der Abend zuvor anzumerken. Mit 3 Trommeln im Block konnte nur zu selten durchgängig guter Support hingelegt werden. Aber im Vergleich zum Tennispublikum auf Löwenseite war es immer noch ausreichend um gute Akzente setzen zu können. Die ach so tolle Halle in Frankfurt war nur einmal richtig laut. Das war die 2min nach dem 1:1. Sonst ist es echt erbärmlich was dort abgeht. Nämlich nichts. Wenn selbst der Oberrang die Stimmung in der Kurve anheizen muss sagt das schon vieles über die Szene aus. Aber genug Worte über die Verliererseite, kommen wir zu den Seriensiegern aus Weißwasser, nämlich UNS! Man man man, 4 Siege in Folge, wer hätte das vor 3 Wochen kommen sehen. Dementsprechend wurde auch der Sieg mit der Mannschaft gebührend gefeiert, so wie früher, als noch die Massen pilgerten. Das komplette Programm wurde abgespult. Klatschen, die Mannschaft nochmal rausrufen, UFFTA, Ehrenrunde für USA und letztlich von den Ordnern hinausgebeten werden. Was für ein schöner Tag in Frankfurt. Das hätte nur noch ein Zirkusbesuch toppen können. Nur war weit und breit keiner zu sehen. So verabschiedeten wir die Süd-Fraktion (an dieser Stelle Grüße an die Boys Münchingen) und fuhren in Richtung geliebter Heimat. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass wir zurzeit einen echten Lauf unter Peter dem Großen haben. Mannschaftlich passt es. Die Defensive steht und in den entscheidenden Phasen machen wir auf einmal die Tore. Erstaunlich und beeindruckend. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Form noch mindestens 2 Wochen konserviert werden kann. In diesem Sinne bis Montag in alter Frische gegen die Bullen aus Rosenheim.

 

Block D.

PS: Erkenntnis des Tages: im Burger King gibt’s kein McFlurry

 

 

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